Allgemeines Syndikat fordert von den Grünen und der Stiftung Leben und Umwelt eine Stellungnahme zu den Beschäftigungsverhältnissen in Berlin
Am Morgen des 31. Juli besuchten GewerkschafterInnen des Allgemeinen Syndikats der FAU Hannover Landes- und Stadtverband der Partei Bündnis 90/Die Grünen sowie die Stiftung Leben und Umwelt (SLU), um auf die prekären Beschäftigungsverhältnisse bei der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin aufmerksam zu machen. Während draußen Flugblätter an PassantInnen verteilt wurden, überreichte eine Delegation Anschreiben an die MitarbeiterInnen und PolitikerInnen und forderte sie auf, zu den Arbeitsbedingungen bei der parteinahen Stiftung Stellung zu beziehen.
Anlass zu der Aktion war der Aufruf der FAU Berlin zu einer bundesweiten Aktionswoche gegen die Stiftung, die seit Jahren KollegInnen über Drittfirmen beschäftigt. Nachdem sich einige Betroffene in der FAU organisiert haben, droht ihnen nun der Verlust des Arbeitsplatzes. Als im Betrieb aktiver Gewerkschaft wurde der FAU zudem verwehrt, an Betriebsversammlungen teilzunehmen.
In Hannover zeigten sich die Grünen überrascht von der Situation in Berlin. Jan Haude, Landesvorsitzender der Grünen in Niedersachsen, versprach, sich bei der Böll-Stiftung nach den Arbeitsbedingungen zu erkundigen. Die SLU, der niedersächsische Ableger der Stiftung, verwies hingegen auf die Stellungnahme aus Berlin und war nicht bereit über den Stundenlohn der KollegInnen zu diskutieren, der noch unter dem von den Grünen geforderten Mindestlohn von 8,50 Euro liegt. „Eine Organisation, die sich einerseits für soziale Gerechtigkeit und Partizipation einsetzt, andrerseits aber MitarbeiterInnen unter prekären Bedingungen beschäftigt, ist unglaubwürdig“, sagte die Gewerkschaftssekretärin Sybille Balt. Das Allgemeine Syndikat wird also auch weiterhin auf die Situation aufmerksam machen und zur Unterzeichnung der Online-Petition aufrufen.
Mehr Informationen zum Arbeitskampf bei der Heinrich-Böll-Stiftung auf den Seiten der FAU Berlin.