Guten Morgen Frühschicht und Geld her TIER!

Aktion am frühen Morgen bei TIER

Kundgebung und Flugblatt-Aktion gegen Lohnraub und Willkür

In den frühen Morgenstunden des 27.3.2023 veranstalte die FAU Hannover eine Kundgebung vor dem Lager des E-Roller-Verleihers TIER in Anderten. Eines unserer Mitglieder fordert von dem StartUp ausstehenden Lohn in Höhe von knapp 1500 Euro. Dabei handelt es sich um nicht gezahltes Gehalt sowie sogenannten Annahmeverzugslohn. Außerdem geht es um die Entfristung des Arbeitsvertrags, die TIER unserem Mitglied versprochen und dann nicht eingehalten hatte. Hinzu kommt auch noch offener Urlaubsanspruch. Inzwischen hat der Beschäftige gemeinsam mit der FAU Hannover Klage eingereicht, da TIER die Ansprüche bestreitet. Bei der Aktion informierten wir gemeinsam mit unserem Mitglied die Kollegen vor Ort über ihre Rechte. Denn miese Arbeitsbedingungen und Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht scheinen bei TIER an der Tagesordnung zu sein.

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Start Ups: Arbeitsrechte am Boden

Beispielbild

Wie Unternehmen gängige Standards unterlaufen

Gorillas, Flink, Durstexpress/Flaschenpost, Lieferando – die Liste der sogenannten Start Ups, die immer wieder in die Schlagzeilen geraten, weil sie insbesondere ihre Fahrer*innen mies behandeln und Arbeitsrechte unterlaufen, ist lang. Niedrige und oft zu spät gezahlte Löhne, mangelnde Arbeitssicherheit, willkürliche Kündigungen und Behinderung von Betriebsräten und gewerkschaftlicher Organisierung sind dabei die häufigsten Vorwürfe. Die Anbieter von E-Scootern, beispielsweise TIER, stehen bislang medial eher unter Beschuss, weil die Roller auf den Gehwegen oft im Weg stehen und der ökologische Fußabdruck der kurzlebigen Akkus äußerst fragwürdig ist. Allerdings berichten Mitarbeiter*innen, dass auch im Bereich der E-Mobilität die Arbeitsbedingungen alles andere als rosig sind.

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Gewerkschaftliche Organisierung wirkt: VBSI zahlt

Arbeitskonflikt gewonnen

Nach der vorzeitigen Beendigung des Ausbildungsverhältnisses beim Verein für berufliche und soziale Integration (VBSI) wartete eines unserer Mitglieder zunächst vergeblich auf ausstehenden Lohn. Nun hat der Verein die ausstehende Ausbildungsvergütung von knapp 800 Euro überwiesen. Nach der Anmeldung der Kundgebung durch die FAU Hannover und der Androhung von Öffentlichkeit hat die Vereinsvorsitzende Dörte Kickermann scheinbar kalte Füße bekommen.

Dieser Fall zeigt mal wieder: Gewerkschaftliche Organisierung zahlt sich aus, selbst in „Einzelfällen“. Und mit gewerkschaftlichen Methoden erreichen wir oft mehr und schneller etwas, als vor Gericht. Allerdings war in diesem Fall die Einleitung einer Eskalation nötig, um den Verein und die Vorsitzende an ihre rechtlichen Pflichten als Arbeitgeber zu erinnern. Das erleben wir im gewerkschaftlichen Alltag häufiger.

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Kickermann und der VBSI: nach außen sozial nach innen iieeh! FAU Hannover ruft zur Kundgebung gegen Lohnraub auf

Samstag, 5.11.22, 12 Uhr, Andreaestraße 2a, 30159 Hannover

+++ Achtung! Kundgebung entfällt +++ Gewerkschaftliche Organisierung wirkt: VBSI hat gezahlt +++

Wer eine Ausbildung beginnt, der rechnet damit, in den kommenden zwei bis drei Jahren etwas zu lernen. Außerdem geht er davon aus, dass die Ausbildungsvergütung pünktlich und in voller Höhe auf dem Konto eintrifft. Einem Auszubildenden beim „Verein für berufliche und soziale Integration“ (VBSI) erging es anders: Nicht nur, dass die Ausbildung sofort mit Kurzarbeit startete. Gehalt gab‘s nur äußerst unpünktlich und schließlich gar nicht mehr.

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#Freitag13 – Mit der FAU Hannover gegen miese Arbeitsbedingungen bei Lieferando und Gorillas

Am Freitag, den 13.08.2021, haben wir uns beim Schillerdenkmal in Hannover versammelt, um für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei den Lieferdiensten Lieferando und Gorillas einzutreten.

Ein erster Erfolg konnte direkt am Aktionstag vermeldet werden: Lieferando hat direkt am 13.08.2021 veröffentlicht, dass sie planen 10.000 Angestellte zu entfristen.

An jedem Freitag den 13ten führt die aktion ./. arbeitsunrecht seit 2015 Aktionstage gegen Union Busting, Fertigmacher, Horror-Jobs und Anwälte des Schreckens durch. Der Aktionstag in diesem Jahr richtet sich gegen miese Arbeitsbedingungen und Betriebsratsbehinderung bei Lieferdiensten. Im Fokus stehen Lieferando und Gorillas.

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Durstexpress: Nach dem Klatschen kommt die Kürzung

Leipzig, den 25.10.2020

Im Leipziger Standort des Getränkelieferanten Durstexpress versammelten sich am 15.10.2020 bei Schichtbeginn 17 Teilzeitbeschäftigte vor dem Niederlassungsleiter Patrick G., um gemeinsam aktiv ihre Arbeitskraft anzubieten. Nachdem noch vor wenigen Wochen infolge der Covid-19-Pandemie auch die Durstexpress-MitarbeiterInnen zu „Essential Workers“ erklärt und beklatscht wurden, erfolgte prompt eine Kürzung der angebotenen Schichten um bis zu 50 %, wodurch sie seit Oktober nicht einmal die ihnen garantierten Wochenstunden erarbeiten können. Es drohen existenzbedrohende Lohnausfälle. Gleichzeitig wurden GewerkschaftsvertreterInnen der FAU vom Standortleiter Patrick G. widerrechtlich des Geländes verwiesen, gewerkschaftliches Informationsmaterial verboten und eingesammelt.

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AG Gewerkschaftliche Aktion

Besser zu früh als zu spät…Wenn die Lage auf der Arbeit brenzlig wird, ist meist zu wenig Zeit, um sich im Betrieb mit den Kolleg*innen zu vernetzen und schlagkräftig aufzutreten. Und da Kleinvieh bekanntlich auch Mist macht und es nicht immer von Null auf 100 gehen kann: Auch Kleinigkeiten und gemeinsamer Austausch können den Arbeitsalltag verbessern.

Die FAU Hannover bietet allen Mitgliedern an, sich systematisch mit dem eigenen Arbeitsumfeld auseinanderzusetzen. Dazu vermitteln wir Wissen und Werkzeuge, die uns in die Lage versetzen, unsere Interesessen auf der Arbeit zu stärken und uns gemeinsam mit anderen aus dem Betrieb zu organisieren.

Die AG Gewerkschaftliche Aktion öffnet [zunächst online] jeden dritten Dienstag im Monat von 19:00 bis 21:00 Uhr die Türen des FAU Gewerkschaftslokals in der Nieschlagstr. 1B in Linden und lädt alle Mitglieder herzlich ein teilzunehmen.

Ihr braucht nichts weiter mitzubringen – nur Euch selbst :) Bitte meldet Euch ein paar Tage vorher kurz per Email an (fauh-aktion@fau.org), damit wir das einplanen können. Sollten die Termine für Euch nicht passen, können wir auch einen separaten Termin vereinbaren.

Was heißt eigentlich „sich organisieren“? – Gedanken zum 1. Mai 2020

[Der folgende Artikel wurde in leicht geänderter Fassung als Redebeitrag im Livestream von Radio Flora am 1. Mai 2020 von der FAU Hannover gehalten]

Wir wollen diesen Tag zum Anlass nehmen, um über das „sich organisieren“ und „Organizing“ zu sprechen. Auch und gerade jetzt in diesen „Coronazeiten“. Denn – warum eigentlich „sich organisieren“ und was meinen wir damit genau?

Wir müssen euch enttäuschen – denn: There is no Glory in Organizing!

Trotzdem haben wir euch 4 Gründe mitgebracht, warum wir uns organisieren müssen, wenn wir unter den Vorzeichen der gerade beginnenden globalen Krise eine Chance haben wollen. Wir sind uns sicher: Es gibt keine Abkürzung zur aktiven Gegenwehr und der gemeinsamen Gestaltung eines guten Lebens für alle.

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Gegenseitige Hilfe, gewerkschaftliche Unterstützung und Zusammenhalt in Zeiten der Corona Krise

Die FAU Hannover setzt sich auch in Zeiten der Corona Krise für gegenseitige gewerkschaftliche Unterstützung ein.

Aufgrund der aktuellen Situation und der damit verbundenen Beschränkungen entfallen alle Treffen der FAU Hannover. Die Gewerkschaftliche Beratung der FAU Hannover ist aber per E-Mail (fauh-beratung@fau.org) ansprechbar und es können auch Telefontermine vereinbart werden. Die dort Aktiven werden versuchen euch weiterzuhelfen – egal ob es um „Corona Kündigungen“ geht oder um gemeinsame Maßnahmen zur Gegenwehr. Bitte beachtet dabei: Die Gewerkschaftliche Beratung wie auch die FAU Hannover insgesamt ist eine Organisation auf selbstorganisierter Basis ohne bezahlte Stellen. Die Gelder für die finanzielle Unterstützung unserer Mitglieder kommen ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen – manche von uns sind seit mehreren Jahren in der FAU organisiert, andere erst wenige Wochen. Gemeinsam bauen wir die Basisgewerkschaft FAU Hannover auf, denn es gilt:

„In Krisen wie der aktuellen Coronakrise merkt man besonders deutlich, dass die Menschen unten zusammenhalten müssen, um durchzukommen und ihre Interessen zu verteidigen. […] Wer jetzt Gewerkschaftsmitglied wird, tut nicht nur etwas im eigenen Interesse, sondern stärkt die gesamte Organisation und hilft so mit, die Sache der Arbeiter*innen insgesamt noch besser zu vertreten.“ (FAU Jena)

Auf der Seite der FAU Jena findet ihr außerdem einen regelmäßig aktualisierten Überblick über eure Arbeitsrechte in Zeiten der Corona-Pandemie: https://jena.fau.org/corona/

Bundesarbeitsgericht: Lohnraub weiterhin ohne Folgen für den Investor der Mall of Shame

Aus der FAU Berlin: In der Klage zweier Bauarbeiter gegen die HGHI Leipziger Platz GmbH & Co. KG ist am 16.10.2019 das Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG) gefallen. Es ging um die Frage, ob der Investor für nicht gezahlte Löhne haftet, wenn der Generalunternehmer und die Subunternehmen in die Insolvenz flüchten. Das letztinstanzliche Gericht der deutschen Arbeitsgerichtsbarkeit hat entschieden, dass die bestehenden Gesetze die Haftungsverantwortung des Investors nicht vorsehen, wenn das errichtete Gebäude nur vermietet und nicht verkauft wird. Die Taschen der Arbeiter bleiben erneut leer.

"Mall of Shame" vor dem Bundesarbeitsgericht

Am 16. Oktober stehen zwei ehemalige Bauarbeiter der "Mall of Berlin" vor dem Bundesarbeitsgericht in Erfurt. Dann wird sich rausstellen, ob ein Unternehmen die gleichen Pflichten hat, wie eine Person: Zahlt das letzte Glied in der Kette ausbleibende Löhne?

Gepostet von FAU Berlin am Donnerstag, 10. Oktober 2019

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