[Pressemitteilung] Gesetzliche Mindeststandards und angemessene Bezahlung – Blumen Wolf, was ist daran so schwer?

Die Basisgewerkschaft FAU Hannover ruft für Samstag, den 2. Juni um 14 Uhr zu einer Kundgebung für bessere Arbeitsbedingungen im Blumengeschäft Blumen Wolf auf. Während sich der Unternehmer Gesprächsangeboten der Basisgewerkschaft verweigert, fordert die organisierte Belegschaft die Einhaltung von gesetzlichen Mindeststandards, mehr Personal und eine angemessene Bezahlung.

Seit Anfang dieses Jahres befindet sich die FAU Hannover in einem Arbeitskonflikt mit dem Unternehmer Karl Heinz Wolf, der in Hannover vier Filialen seines Blumenladens betreibt. Drei Filialen befinden sich im Hauptbahnhof Hannover, womit Blumen Wolf dort der einzige Blumenhändler vor Ort ist. Mit Hilfe der FAU pochten die Beschäftigten zunächst auf die Wahrung ihrer grundlegenden Arbeits- und Persönlichkeitsrechte. Regelmäßig wird bei Blumen Wolf die gesetzliche Höchstarbeitszeit von 10 Stunden überschritten, es gibt oftmals keine Möglichkeit, Pausen zu machen und die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit zwischen Spät- und Frühschicht wird vielfach nicht eingehalten. Die Landesdatenschutzbehörde hat derweil ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen verbotener Kameraüberwachung gegen Wolf eingeleitet.

Bislang schlug Wolf alle Gesprächsangebote aus und ließ Briefe der FAU unbeantwortet. Gegenüber der taz.nord, die am 31.5.2018 über die Zustände in den Blumenläden berichtete, wollte sich Wolf ebenfalls nicht äußern. „Karl Heinz Wolf führt seinen Betrieb nach Gutsherrenart. Damit muss jetzt endlich Schluss sein!“, erklärt Silke Bremer, Allgemeine Sekretärin der FAU Hannover. Die Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen Monaten mit einem unermüdlichen Einsatz die Filialen des Blumengeschäfts trotz eines eklatanten Personalmangels am Laufen gehalten. Die Basisgewerkschaft bekräftigt, dass jetzt auch die Beschäftigten endlich von dem einträglichen Geschäft mit dem Blumenhandel im Hauptbahnhof profitieren müssen. Sie fordert zusammen mit der organisierten Belegschaft 13€ brutto Stundenlohn und drei Tage mehr Jahresurlaub.

Es ist nicht der erste Skandal um das Arbeitsrecht im Hannoveraner Hauptbahnhof: die HAZ berichtete am 20.1.2018, wie die Bäckerei-Kette LeCrobag Studierenden ihren bezahlten Urlaub vorenthielt. Die hohen Umsätze im Bahnhofsgeschäft nehmen viele Beschäftigte nur als erhöhten Stresspegel wahr, nicht aber in ihrem Portemonnaie. Die FAU Hannover möchte hier ein Zeichen setzen und auch andere ArbeiterInnen ermuntern, sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen.

Kundgebung am Samstag, den 2. Juni um 14 Uhr, auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs.