Unter dem Motto „Jetzt schlägt’s 13!“ ruft der Kölner Verein aktion./.arbeitsunrecht seit mehreren Jahren zu bundesweiten Aktionstagen an jedem Freitag den 13. auf.
Diesmal stand der Essenslieferdienst Deliveroo im Mittelpunkt des Aktionstages, der Union Busting, Ausbeutung und aktuelle Arbeitskämpfe der Beschäftigten thematisiert. In Hannover beteiligten sich Mitglieder des Allgemeinen Syndikats der FAU Hannover an den Protesten und verteilten bei einer Kundgebung in der Innenstadt am Kröpke Flyer, um auf die miesen Arbeitsbedingungen für viele Fahrer aufmerksam zu machen.
Zu den Arbeitsbedingungen bei Deliveroo und dem direkten Konkurrenten auf dem Markt der Essenslieferdienste Foodora finden sich hier weitere Informationen:
https://as.hannover.fau.org/2018/02/13/deliveroo-seid-fair-zu-den-fahrern/
https://as.hannover.fau.org/2017/03/20/foodora-pfui-deibel/
In der traditionellen Online Abstimmung zum Aktionstag bekam Deliveroo die meisten Stimmen und wurde so als besonders „gutes“ Beispiel für ein Unternehmen ausgewählt, dass durch Betriebsratsverhinderung und schlechte Arbeitsbedingungen auf sich aufmerksam macht.
Unter Union Busting versteht man übrigens die systematische Bekämpfung, Unterdrückung und Sabotage von Gewerkschaften, Betriebsräten und allgemein der Organisierung von Arbeiterinnen und Arbeitern. Oftmals sollen so Organisierungsbemühungen der Beschäftigten bereits im Keim erstickt werden.
So versuchte Deliveroo etwa die Betriebsratsgründung in Köln zu sabotieren und wurde so zu einem Kandidaten für Freitag den 13. Dabei ist die Gründung von Betriebsräten ein eher ungewöhnlicher Weg in den Kämpfen der Radkuriere für bessere Arbeitsbedingungen. In Hong Kong traten Kuriere von Deliveroo Anfang des Jahres in einen wilden Streik, 300 von 500 Fahrer*innen beteiligten sich daran. Auch in London, Amsterdam und Barcelona gab es schon Streiks, in Brüssel wurde im vergangenen Herbst sogar das Deliveroo-„HUB“ besetzt.
Auch die FAU Hannover bietet Unterstützung für Rider bei Deliveroo oder Foodora. Unter kontakt-asyh[at]fau.org oder der Telefonnummer 0151 26 04 92 85 erreichst du das Allgemeine Syndikat der FAU Hannover, in dem sich Lieferdienst- und Kurierfahrer*innen organisieren können. Eine andere Möglichkeit ist es, bei der kostenlosen gewerkschaftlichen Beratung der FAU Hannover vorbeizuschauen. Über Hannover hinaus besteht die Möglichkeit, sich an die Adresse lieferdienst[at]fau.org zu wenden, die die FAU bundesweit für Fahrer*innen eingerichtet hat. Auch die Wobblies (IWW) im deutschsprachigen Raum können dich unterstützen.
Riders unite!