Solidaritätserklärung mit Fritz Wilke

bildErneute Auseinandersetzung beim Paketdienstleister UPS um leidensgerechten Arbeitsplatz

Seit fast zwei Jahren wehren sich widerständige Beschäftigte bei UPS in Hannover-Langenhagen gegen miserable Arbeitsbindungen und die Beschneidung ihrer Rechte durch den Arbeitgeber. Die Betriebsratswahl, bei der die Liste der kämpferischen KollegInnen aus fadenscheinigen Gründen nicht antreten durfte, wurde inzwischen erfolgreich in erster Instanz vor Gericht angefochten.

Außerdem konnte die Kündigung gegen den Kollegen Fritz Wilke abgewendet werden – auch dank der großen bundesweiten und internationalen Solidarität. Nun ist erneut unsere und eure Unterstützung gefragt: Dem Gewerkschafter Fritz wird eine leidensgerechte Arbeitsstelle verweigert, die dem Grad seiner Behinderung entspricht. Obwohl Fritz sich fristgerecht auf diese Stelle beworben hat, wurde sie an einen Kollegen ohne Behinderung vergeben. Das Allgemeine Syndikat der FAU Hannover erklärt sich solidarisch und ruft dazu auf, Fritz bei der Güteverhandlung vorm Arbeitsgericht Hannover zu begleiten.

Die Güteverhandlung zur eingereichten Klage findet statt am:
17.03.2016 um 11.00 Uhr
vorm Arbeitsgericht Hannover
Leonhardtstraße 15
30175 Hannover

ACHTUNG: Der Termin zur Güteverhandlung wurde auf Antrag von UPS verlegt. Sobald der neue Termin bekannt ist, wird er an dieser Stelle und in den sozialen Medien bekannt gegeben.

Mehr Informationen zu UPS
Kurzinterview mit Fritz Wilke zum aktuellen Stand bei UPS in der Direkten Aktion 233 (Januar/Februar 2016)

 

Solidaritätserklärung des Allgemeinen Syndikats

Lieber Fritz, 

das Allgemeine Syndikat der FAU Hannover erklärt sich solidarisch mit deinem erneuten Kampf bei UPS um eine leidensgerechte Arbeitsstelle. Bereits in der Vergangenheit hast du dir, deinen KollegInnen und allen aktiven GewerkschafterInnen gezeigt, dass es sich lohnt, am Arbeitsplatz gegen Schikanen der Geschäftsleitung zu kämpfen. UPS hast du vorgeführt, dass es trotz all ihrer systematischen Befriedungsstrategien noch immer kämpferische Lohnabhängige gibt, die sich für ihre Rechte einsetzen. Die Antwort des Konzerns war eine Kündigung, die du mit Unterstützung anderer erfolgreich abwenden konntest.

Nun musstest du erneut einen Rückschlag hinnehmen und bleibst trotzdem standhaft! Es ist eine Frechheit, dass dir UPS den leidensgerechten Arbeitsplatz vorenthält, obwohl deine körperlichen Beeinträchtigungen auf die jahrelange Schufterei in ihrem Dienst zurück zuführen sind. Vielmehr sieht es ganz so aus, als versuche dir UPS eine krankheitsbedingte Kündigung anzuhängen, um einen aktiven und unbequemen Gewerkschafter loszuwerden. Wir verurteilen diese Methoden der Geschäftsführung und die täglichen Kontrollen und Schikanen an deinem Arbeitsplatz.

Wir sind uns jedoch sicher, dass dein Mut und Durchhaltevermögen letztendlich zum Erfolg führen werden – sowohl was deine aktuelle Klage anbelangt, als auch den Versuch, einen Betriebsrat bei UPS aufzubauen, der tatsächlich die Interessen der Beschäftigten vertritt. Dabei wünschen wir dir und allen KollegInnen, die an deiner Seite stehen, weiterhin viel Kraft und Standhaftigkeit. Du hast UPS schon einmal in die Knie gezwungen – das klappt sicherlich auch ein zweites Mal! Solidarität ist eine Waffe: Du stehst nicht allein!

Mit solidarischen Grüßen,

Allgemeines Syndikat der FAU Hannover