Gestreikt, gekündigt, gekämpft, gewonnen – der Fall Emmely

Bild EmmelyIm Rahmen unserer kleinen Veranstaltungsreihe zum Thema „Arbeitsbedingungen im Einzelhandel“ beginnen wir mit dem „Fall Emmely“. Gekündigt wegen angeblicher Unterschlagung von Pfandbons im Wert von 1,30 Euro, gab Emmely nicht klein bei, sondern kämpfte – und gewann gegen die Einzelhandelskette Kaiser’s.

Emmely wird bei der Veranstaltung zu Gast sein und über ihre Erfahrungen und die Unterstützung des Solidaritätskomitees berichten.

29.10.2013 | 19:30 Uhr | Warenannahme FAUST-Gelände | Hannover-Linden

Kämpferische Angestellte sind in den Chefetagen nicht gern gesehen. Gerade im Einzelhandel werden da schnell halb- bis illegale Methoden angewendet, um diese „Störfaktoren“ los zu werden. Beliebt ist die fristlose Kündigung aufgrund von Diebstahl. So geschehen im „Fall Emmely“ 2008: Kündigung wegen des Verdachts, zwei Pfandbons im Gesamtwert von 1,30 Euro gestohlen zu haben. Die Betroffene nahm die Kündigung aber nicht hin, sie kämpfte. Und trotz tendenziöser Berichterstattung, dem Versuch den Fall zu entpolitisieren und arbeitgeberfreundlicher Richter hat sie gewonnen. Die Kündigung wurde für illegal erklärt. Eine wichtige Rolle spielte dabei auch, dass der Fall in die Öffentlichkeit getragen wurde und so breite Unterstützung erfahren konnte.

Der „Fall Emmely“ zeigt, dass es möglich ist, sich gegen Schikane zu wehren – auch im Einzelhandel. Daher haben wir Babara „Emmely“ Emme eingeladen, uns ihre Erfahrungen zu schildern, über die Höhen und Tiefen zu berichten. Miese Arbeitsbedingungen sind im Einzelhandel ja nicht gerade selten. Da Widerstand aber in der Regel nicht ohne Unterstützung funktioniert, wird Emmely auch über den UnterstützerInnenkreis berichten, der sie bei ihrem Arbeitskampf begleitet hat. Schließlich gilt auch hier, wie bei allen Auseinandersetzungen: Allein machen sie dich ein!

Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar.

Organisiert vom Allgemeinen Syndikat der FAU Hannover in Kooperation mit dem AStA der Uni Hannover, dem FAUST e.V., der Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen und der Stiftung Leben und Umwelt/Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen.