Allgemeines Syndikat verteilt Flugblätter und Rosen an Einzelhandelsbeschäftigte
Unter dem Motto „Solidarität und Brot und Rosen für die Beschäftigten im Einzelhandel“ verteilte das Allgemeine Syndikat der FAU Hannover am Dienstag Vormittag, den 18. Juni 2013, Rosen an Beschäftigte im Einzelhandel. Anlass war die einseitige Kündigung der Tarifverträge im Einzelhandel durch den Arbeitgeberverband am 30. April 2013. Die Aktion startete in der Nordstadt in der Nähe des Engelbosteler Damms und endete mit Zwischenstationen auf der Königsworther Straße schließlich auf der Limmerstraße in Linden-Nord. Besucht wurden vor allem Supermarktketten wie „Rewe“ und „Netto“, Bäckereifilialen, aber auch Bekleidungsgeschäfte und der Bio-Discounter „denn’s“. Vor den Geschäften wurden Flyer verteilt, um PassantInnen und KundInnen über die prekäre Situation der Angestellten zu informieren. Drinnen überreichten FAU-GewerkschafterInnen Rosen als Zeichen der Solidarität, des Respekts und des Danks an die Beschäftigten.
Diese zeigten sich größtenteils überrascht und erfreut über die Aktion und nahmen die Blumen gerne entgegen. Deutlich wurde, dass die Beschäftigten im stressigen Berufsalltag selten Anerkennung erhalten. Vereinzelt weigerten sich die Angestellten aber auch, das Geschenk anzunehmen. Besonders häufig war das in Geschäften der Fall, die chronisch unterbesetzt zu sein scheinen. Die Arbeitsbedingungen wirkten hier noch prekärer als es im Einzelhandel ohnehin schon üblich ist und die Beschäftigten hinterließen einen extrem eingeschüchterten Eindruck.
Auch insgesamt fiel die Personalverknappung auf. In Drogerie-Ketten konnten meist nur an zwei Beschäftigte Rosen übergeben werden, in vielen Bekleidungsgeschäften arbeitete gar nur eine einzige Person. Dass von den Niedriglöhnen und familien- und freizeitfeindlichen Arbeitszeiten vor allem Frauen betroffen sind, wurde ebenfalls deutlich: Die Rosen wurden zu über 90 Prozent an weibliches Personal verschenkt. Ebenso auffällig war die große Anzahl der MinijobberInnen.
Die ungesicherten Arbeitsverhältnisse und die extreme Ausbeutung der Beschäftigten erfordern unsere Solidarität. Nicht nur als praktische Unterstützung im Arbeitskampf, sondern auch im Alltag an der Supermarkt-Kasse. Brot und Rosen für die Beschäftigten im Einzelhandel!